Was sind Optionen?

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In den letzten Jahren gab es im deutschsprachigen Raum einen regelrechten Aktien- und ETF-Boom. Gerade viele jüngere Anleger haben sich besonnen auf das Börsenparkett gewagt, um langfristig vorzusorgen und erste Erfahrungen am Kapitalmarkt zu sammeln. Die Potenziale der Optionen bzw. des Optionshandels sind hierzulande jedoch weiterhin völlig unerschlossen und unbekannt. Allerdings kann der Handel mit klassischen Optionen oft eine sinnvolle Ergänzung für das eigene Portfolio sein. In der richtigen Ausrichtung kann er sehr gut zum langfristigen Aufbau von Vermögen und passivem Einkommen dienen.

Warum sind Optionen für mich als Privatanleger spannend?

Unsere Artikel sollen die Grundlagen des Optionshandels vermitteln, Chancen und Risiken transparent machen sowie das Handwerkszeug vermitteln, mit dem jeder seinen individuellen Einstieg in die faszinierende Welt der Optionen finden kann.

Eines sei vorweggenommen: Du wirst sehen, dass der Optionshandel die Ertragschancen deines Portfolios erheblich steigern kann. Ebenso kann er dir einen regelmäßigen Cashflow generieren – und das mit vertretbarem Aufwand sowie einer klaren Risikokontrolle.

Wichtig zur Abgrenzung:
Bei den hier besprochenen Optionen handelt es sich ausdrücklich nicht um Optionsscheine, Knock-outs oder ähnliche Derivate. Dies sind von Banken emittierte Produkte, die sich vor allem in Sachen Risikoprofil, Transparenz und Handelbarkeit als erheblich nachteilig für Händler darstellen. Die hier besprochenen klassischen Optionen ("Plain Vanilla") sind in hohem Maße standardisiert und zu fairen Preisen handelbar.

Optionen – Die Bedeutung und Grundlagen

Grundsätzlich handelt es sich bei einer Option um ein Termingeschäft, also eine Vereinbarung über ein Geschäft mit Gütern oder Wertpapieren. Dieses Geschäft soll zu einem bestimmten Datum und zu einem bestimmten Preis in der Zukunft stattfinden. Ihren historischen Ursprung haben diese Termingeschäfte beispielsweise in der Landwirtschaft: So möchten sich Landwirte bereits im Frühjahr bestimmte Preise für ihre Ernte sicher. Sie vereinbaren daher Abnahmeverpflichtungen zu festgelegten Preisen für einen späteren Zeitpunkt im Jahr. 

Jede Option regelt dabei standardisiert und transparent ein Kauf- oder Verkaufsgeschäft, das gehandelte Wirtschaftsgut, den vereinbarten Preis sowie das Verfallsdatum der Optionsvereinbarung. 

Das Wirtschaftsgut, auf das sich die Option bezieht, nennt sich Basiswert bzw. Underlying. Dies kann beispielsweise ein Rohstoff, eine Aktie oder ein ETF sein. Der vereinbarte Preis wird auch als Basispreis, Strike oder Ausübungspreis bezeichnet.

Im Optionshandel gibt es immer zwei Vertragsparteien: Den Käufer und den Verkäufer, die durch den Optionskontrakt in einer simplen und direkten vertraglichen Beziehung zueinander stehen. Im Gegensatz zu beispielsweise Optionsscheinen ist dabei keine Bank zwischengeschaltet.

Der Käufer wird auch als Inhaber bezeichnet. Da er im Besitz der Option ist, wird seine Ausrichtung technisch als „long“ bezeichnet. Der Verkäufer einer Option ist technisch „short“. Man nennt ihn auch Stillhalter. Hintergrund ist, dass der Verkäufer in vielen Optionsstrategien eher eine passive Rolle hat und „stillhält“, bis der Verfallstag näher rückt. Das Verkaufen einer Option nennt man oft Schreiben.

Optionen, die zum Kauf des Basiswertes berechtigen, heißen Call-Optionen. Verkaufsoptionen heißen hingegen Put-Optionen.

Es ergeben sich somit folgende Konstellationen:

 VerkaufsoptionKaufoptionPrämie
Verkäufer (Stillhalter)Short PutShort Callerhält
KäuferLong PutLong Callbezahlt

Zusammenfassend kann eine Option als zeitlich befristete Versicherung (Mehr dazu unter „So gehts!“) bezeichnet werden. Mit dieser möchte sich der Optionskäufer unter Zahlung einer Optionsprämie gegen Preis- bzw. Kursschwankungen absichern. Der Verkäufer wiederum nimmt die Rolle des Versicherers ein: Denn im Fall der Optionsausübung muss er den Basiswert zu vorher vereinbarten Konditionen verkaufen bzw. kaufen. Dafür wird er mit der Optionsprämie kompensiert, die er beim Verkauf der Option sofort gutgeschrieben bekommt.

Wenn der Optionsinhaber von seinem Recht Gebrauch macht, spricht man von der Ausübung. Übrigens handelt es sich aus Sicht des Inhabers tatsächlich nur um ein Recht und keine Pflicht: Denn es steht ihm frei, seine Positionen auszuüben oder verfallen zu lassen. Es lässt sich allerdings festhalten, dass der Inhaber seine Option immer dann ausüben wird, wenn er dadurch einen wirtschaftlichen Vorteil erzielen kann. Anders ausgedrückt: Er wird sie dann ausüben, wenn der „Versicherungsfall“ eintritt.

Umgekehrt hat der Stillhalter im Fall der Ausübung die feste Verpflichtung, den Basiswert auszuliefern (Call-Option) bzw. abzunehmen (Put-Option) – und dies entsprechend zum vorher definierten Strike-Preis.

Was ist der Optionshandel?

Der Handel von Optionen findet an sogenannten Terminbörsen statt. Diese funktionieren im Grunde wie gewöhnliche Handelsplätze, wie man sie auch vom Aktienhandel kennt. 

Optionen sind dort nach einer einheitlichen Schreibweise gelistet. So steht beispielsweise PFE Oct 21’22 45 Put für eine Put-Option auf die Pfizer-Aktie (Börsenkürzel PFE), die am 21. Oktober 2022 fällig ist und dem Käufer einen Verkaufspreis von 45 USD garantiert – unabhängig vom dann aktuellen Aktienkurs von Pfizer. Bei ungefähr 30 Tagen Restlaufzeit und einem (fiktiven) Pfizer-Kurs von 46 USD, würde eine solche Option wohl ungefähr 1,50 USD kosten bzw. 1,50 USD Prämie für den Stillhalter einbringen.

Da Optionen in der Regel für 100 Stücke des Basiswertes stehen, hätte die Position einen Wert von 150 USD.

Neben der absichernden Funktion gibt es für Optionshändler zahlreiche Strategien, die von der Kursentwicklung der Option selbst profitieren. Hervorzuheben sind dabei die enormen Gestaltungsmöglichkeiten: Für jeden denkbaren Anlegertyp gibt es Strategien mit unterschiedlichem Komplexitätsgrad, Risiko-Rendite-Profil, Zeiteinsatz und für nahezu jede Depotgröße.

Beispiel Stillhalterstrategie: Diese sehr simple Strategie ist für Einsteiger ideal geeignet. Denn sie ist leicht zu verstehen, kann mechanisch angewandt werden, kostet wenig Zeit und eignet sich dennoch sehr gut, um zusätzlichen und regelmäßigen Cashflow durch die Einnahme von Optionsprämien zu verdienen.

Für Fortgeschrittene oder Profis gibt es wiederum komplexere Strategien, die einen höheren Zeiteinsatz erfordern, dabei aber auch höhere oder stetigere Einnahmen generieren können. Es ist also für jeden etwas dabei und jeder wird eine für sich passende Strategie für den Einstieg in den Optionshandel finden.

Die wesentlichen Merkmale von Optionen

  • Es gibt eine sehr große Vielfalt an möglichen Strategien. Optionen können sogar weniger riskant sein als der Basiswert!
  • Optionen enthalten keine „versteckten Überraschungen“. Sie sind sehr transparent, standardisiert und bergen kein Insolvenzrisiko einer Bank (Emittentenrisiko).
  • Faire Kurse: Da der Kurs einer Option frei an einer Börse gebildet wird, gibt es keine Preisbeeinflussung durch eine Bank bzw. einen Emittenten.
  • Der Zeitwertverfall: Im Unterschied zu Aktien oder ETFs ist der Wert von Optionen unter anderem von der Restlaufzeit abhängig.  Je mehr Zeit also verstreicht, desto geringer wird dieser zeitabhängige Wert der Option. Man spricht dabei vom Zeitwertverfall. Die vor allem bei Einsteigern sehr beliebte Stillhalterstrategie nutzt diesen besonderen Effekt systematisch aus.
  • Gewinne können sowohl mit steigenden als auch mit fallenden Kursen erzielt werden.
  • Der Hebeleffekt: Der Wert von Optionen kann sich deutlich überproportional im Vergleich zum Wert des Basiswertes ändern. So sind auch bei geringen Bewegungen im Basiswert sehr große Gewinne in der Option möglich. Allerdings gilt dies auch für die Verlustseite.
  • Effizienter Kapitaleinsatz: Options-Broker ermöglichen den Handel „auf Margin“. Damit kann eine Optionsposition mit einem Bruchteil des Kapitals eröffnet werden, das für die dahinterstehende Aktienposition erforderlich wäre. Für den Verkauf einer Put-Option auf Pfizer (Basispreis 45 USD) verlangen viele Optionsbroker nur einen kleinen Teil (z. B. 500 bis 1000 USD) des nötigen Kapitals, obwohl die Option für einen Aktienwert von 4.500 USD steht. Zu beachten ist allerdings, dass das Kapital aufgefüllt werden muss, falls der Aktienkurs entsprechend stark sinkt („Margin Call“). Wenn eine Option ohne die volle Besicherung verkauft wird, spricht man von einer Naked [Put-/Call-]Option – andernfalls von einem Cash Secured Put bzw. einem Covered Call.

USA vs. Europa

Der Handel mit Optionen ist unter Privatanlegern im angloamerikanischen Raum deutlich verbreiteter als im eher „kapitalmarktmüden“ Deutschland. Das macht sich auch bei der Broker-Wahl bemerkbar: So gut wie kein deutscher Broker unterstützt den Handel mit Optionen oder verlangt dafür Mondpreise. Daher wird deutschen Anlegern in der Regel zum Handel bei einem US-Broker oder einem deutschen Reseller eines US-Brokers geraten. Dies klingt zunächst kompliziert, ist in der Praxis jedoch recht einfach und unkompliziert möglich. 

Insofern gilt: Optionen sind ein spannendes und noch viel zu unbekanntes Feld für deutsche Anleger! Wir möchten unseren Beitrag leisten und dieses Thema bekannter machen!

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